18 Juli 2006

Warum ich keine Bücher schreibe...

Viele, naja einige - hmm - sagen wir'n paar Leute aus diversesten Kreisen meinten mal - bzw. hin und wieder, ich solle doch mal'n Buch schreiben. Mit dem Gedanken hab' ich auch ab und an gespielt - mehr allerdings nicht - eher weggeworfen, so wie mach das nach dem Spielen eben macht *zwinker* Würde ich's machen, müsstet ihr euch nicht mehr mein Dummgelaber anhören - bzw. es lesen, wahrscheinlich drängen mich deswegen alle dazu... gibt ja nicht umsonst den Spruch "Schreib'n Buch". Anyway Gründe sind egal - Fakt ist, dass ich weder'n Buch schreiben kann, geschweige denn will - wobei eher weniger kann. Problem Nummer Eins ist wahrscheinlich, dass ich kein Anfang und kein Ende finden würde. Über was soll ich eigentlich schreiben? Mein gesamtes Leben? Meine Kindheit? Meine Schulzeit? Mein "Liebesleben" bzw. meine früheren oder späteren Enttäuschungen/Verletzungen? Ab Uni? Ab erstem Tag? Ab erstem Date mit Manu? Bis wohin? Erste kritische Phase? Dem Ende vor sechs Monaten? Fortlaufend, endlos? Viel schwieriger ist jedoch, über was ich schreiben sollte, würde ich'n Zeitfenster gewählt haben können. Was ist wichtig, was unwichtig, was interessiert usw. - klar könnte man sagen "Das, was dir wichtig ist", aber hmm, keine Ahnung... Ich wäre die ganze Zeit am recherchieren, suchen, Gespräche führen, um entsprechenden Inhalt für'n Buch zu finden und entsprechend zu schreiben. Erinnerungen, Blogeinträge, Mails, ICQ-Logs, Telefonate, Gespräche mit Personen, Meinungen von Personen... alles sowas würde Beachtung verlangen, dann noch die Selektion des Wesentlichen und dann noch anständig und interessant formulieren und niederschreiben... Womit wir beim wohl Hauptproblem sind: Unvollkommenheit. Sowohl inhaltlich als auch stilistisch würde mir das Buch nicht zusagen, ich würde immer weiterschreiben, verbessern, rausschmeißen, ergänzen - parallel dazu läuft mein Leben noch weiter, der Arbeitsaufwand steigt etc. pp. Der Weg ist das Ziel - klar, nur ist die Frage, ob ich diesen Weg überhaupt gehen will. Ich mein - ich seh's doch an anderen Dingen, die ich schreibe. Gedichte... ok, hab' ich mich nie wirklich mit auseinandergesetzt, eins geschaffen, das mir persönlich gefällt - aber an sich - grottig... Berichte/Random-Texte - "vielen" gefallen sie, mein Schreibstil, aber naja - spätestens beim ersten Mal lesen, was man geschrieben hat, eigentlich nur'n Kopfschütteln von mir. Blogeinträge - eigentlich und auch uneigentlich das, was ich am meisten bzw. fast ausschließlich schreibe (unabhängig von Forenbeiträgen, da diese ja auf Actio et Reactio abzielen), aber seien wir mal ehrlich: stümperhaft. Klar, nicht so schlecht wie manch andere, aber eben auch nicht besser. Unvollkommen eben. Abgesehen davon, was gäbe es für'n Grund, das hypothetische Buch zu lesen? Was unterscheidet mein Leben von anderen? Was macht es so besonders - lesenswert? Was macht meinen Blog lesenswürdig? Ich mein, mein Leben ist nicht großartig anders als das der anderen. Langweiliger - ok. Ereignisloser - ok. Sonstwas - ok. Also was sollte mein Leben so besonders machen? Der bloße Umstand, dass ich drüber schreibe? Mir drüber Gedanken mache? Fragen stelle? I don't think so. Unabhängig davon würd' ich's ee nicht gebacken kriegen - merk's ja immer schon bei Blogeinträgen. Manchmal frage ich mich echt, was Leute denken würden, wenn sie meine Gedanken lesen (ich rede nicht von verstehen) könnten. Gedanken über allen Scheiß, Ausformulieren von Sätzen und Gedanken und der krampfhafte Versuch, sie in Erinnerung zu halten, sie bis zum nächsten Internetterminal jedwelcher Art zu schleppen, sie niederzuschreiben, freizulassen, loszuwerden... und im Endeffekt doch immer was anderes zu schreiben, sei's inhaltlich oder vom Wortlaut. Ursprünglich wollt' ich den Eintrag hier gestern Abend schon niederschreiben - hatte aber dann kein Bock mehr, irgendwie. Im Zug, gestern, hatte ich wiedermal Gedanken an den Blogeintrag hier verschwendet, wobei mir unglücklicherweise ein entscheidender Punkt auf'm weiteren Heimweg entfallen war, der aber überraschenderweise heute morgen im Zug wieder zum Vorschein kam. So kann ich mir das Alternativzitat sparen und so ausnahmsweise doch mal schreiben, was ich ursprünglich schreiben wollte, nämlich einen buchwürdigen Einstieg - der allerdings auch nicht mehr als buchwürdig wird. "Ein Absturz muss nicht zwingend etwas schlechtes sein. Vielleicht ist es dort, wo man aufschlägt weitaus schöner als dort, wo man herkommt." Netter Gedanke, aber wiedermal stümperhaft umgesetzt... Wer'n Buch von mir haben will, soll sich halt meine unzähligen Blogeinträge ausdrucken und zusammenheften - wäre immerhin ein Anfang. Robby, Autor

2 Comments:

At 7/19/2006 05:05:00 PM, Anonymous Anonym said...

"Ein Absturz muss nicht zwingend etwas schlechtes sein. Vielleicht ist es dort, wo man aufschlägt weitaus schöner als dort, wo man herkommt."

Ruf aus der Tiefe: Hier unten ist es grauenhaft. Freu dich und vergleiche dich mit mir, um dich besser machen zu können.

Du wolltest wissen warum man deinen Blog liest?
Ich lese ihn, weil du das hinter dir hast was ich noch vor mir habe. Du hast es aus meinem point of view geschafft, und ich will wissen wie es mir bis dahingehend ergehen wird. Ein Stückchen aus meiner Existenz fliehen und mich in dein idyllisches und Ereignisreiches Leben hineinversetzen-- wie gesagt ich bin Abgestürzt. Bei mir ist nichts, deswegen versuche ich mein Leben, zu füllen, um nicht Wahnsinnig zu werden vor Grübeleien, über Leben und Tod, Freiheit und Gefangeschaft und dem nicht vorhandene Sinn, der Gewissheit es wird so katastrophal weitergehen und meine Hoffnungen alles wird gut(Gottglauben *lach*) illsuorisch sind, keine 7 Jungfrauen, kein Happyend, mein Verderben bewusst durch mich selbst verursacht.

Buch schreiben wäre mein Traum. Ein gutes Buch schreiben. Ich kann es auch nicht... Den riesen Schritt, ein öffentliches Blog errichtet zu haben, bist du mir aber Vorraus also mach dir Mut, um zum Ausgangssatz zurück zu kommen, es geht tiefer, du bist related to me, fantastisch, meine Bewunderung. Props.

Wünderschöne Grüße an den Autor.

 
At 7/20/2006 04:58:00 PM, Blogger Robby said...

Hmm - ich bin auch abgestürzt ;)
Sonst wird' ich nicht den ganzen Rotz schreiben, den ich schreibe - vermutlich...

Und mein Leben ist weder ereignisreich (zumindest nicht positiv...) und idyllisch *lach* das schon lange nicht.

Und sogesehen gehört der Blog zu den Dingen, die mich am Leben halten... ;)

Kannst mich ja nochmal bei Bedarf adden, hab letztes Mal nur declined, weil die Anfrage bissl arg strange war =)

 

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