oder auch "Vom Angreifen und Verteidigen".
Die interessante Frage bei einem Kampf, einem Geplänkel, einer Schlacht, dem Krieg, ist doch die, wer im Vorteil ist. Angreifer oder Verteidiger?!
Der Verteidiger
- bestimmt den Ort des Geschehens, hat dadurch'n Platzvorteil, kennt in der Regel den Platz besser
- hat oft die Möglichkeit, sich auf einen Angriff einzustellen, die Abwehr zu koordinieren, Verteidigungsmaßnahmen einzuleiten
- moralische Boni zwecks "Heimatschutz", sich selbst, Werte, Regeln, Moral, Glauben zu schützen (?!)
Der Angreifer
- bestimmt den Zeitpunkt des Angriffs
- überlegene Stärke, vermutlich auch bessere Versorgung
- in der Neuzeit auch Ortskenntnis - wobei auch früher mittels Spionage etc.
Wahrscheinlich gibt's es noch viel mehr Proargumente für die jeweilige Seite (als auch Contra) - die entscheidenden Punkte sind in meinen Augen allerdings Ort und Zeit.
Durch die Tatsache, dass der Verteidiger einen Angriff erwartet, ja sogar womöglich provoziert, hat der Angreifer einen psychologischen Vorteil (?!), wenn er mit seinem Angriff wartet - ihn vielleicht sogar unterlässt.
Am besten sind wahrscheinlich defensive Angreifer - Stichwort Guerilla-Taktiken. Aus einer unterlegenen Position her günstige Zeitpunkte abwartend, um den Gegner nach und nach zu schwächen, tausende kleine Stiche, die den übermächtigen Gegner bezwingen oder zum aufgeben bewegen.
Abgesehen davon spielen auf beiden Seiten noch unzählige andere Faktoren'ne Rolle: Moral, unerwartete Unterstützung, Verräter (sprich Seiten wechseln), Einigungen, Hartnäckigkeit [vgl. "Psychologie heute" - aktuelle Ausgabe] etc. pp.
Nicht selten kommt es vor, dass Angreifer und Verteidiger ihre Rollen tauschen - z.B. aufgrund unerwarteter Wendungen, oder sogar ihre Rollen tauschen müssen, um auch nur den Hauch einer Chance zu haben (Guerilla eben).
Das ganze Thema ist viel zu komplex, um es auch nur ansatzweise in diesem Blogeintrag erfassen zu können, geschweige denn zu wollen. Sollte nur (wiedermal) 'n kleiner Denkanstoß sein - gibt ja nicht umsonst Bücher, die sich ausgiebig mit der Kunst des Krieges, the art of war, befassen.
"Selbst der beste Plan hält nur bis zum Beginn der Schlacht."
Die Kunst ist es nicht, den Ablauf der Schlacht vorherzuplanen, sondern spontan auf Änderungen reagieren zu können. Sich anzupassen
[vgl. Entwicklungspsychologie - wenn auch nicht wirklich] - sich anpassen zu können. Nicht so viel denken
[vgl. "The last samurai"]
Actio et Reactio - Spiel und Gegenspiel - Angriff und Verteidigung.
Nicht nur im "Krieg an sich", sprich in seiner Gesamtheit, wichtig, sondern überlebensnotwendig im Gefecht, Mann gegen Mann.
Angreifer und Verteidiger tauschen hier bruchteilartig die Rollen.
Blocken - Schlag - Blocken - Schlag - Blocken - Schlag - Ausweichen - Schlag
Schuß - Deckung - Schuß - Deckung...
gibt noch unzählige weitere Beispiele
Das geht so lange, bis einer'n
Fehler macht.
Hier entscheiden Reflexe, Wissen, Erfahrung und solche Dinge wie das Kennen der
Stärken und
Schwächen des
Gegners und vor allem
eines selbst über Sieg und Niederlage, Leben und Tod, Erfolg oder Misserfolg.
Dass der
Fehler nicht zwingend falsch sein muss, sollte klar sein. Eine Einigung, friedliche Lösung, Waffenstillstand, Friedensvertrag oder seinesgleichen führen ebenfalls - wenn teilweise auch nur temporär - zu einem Abbruch des destruktiven Wechselspiels.
Was ist also im Endeffekt besser? Angreifen oder Verteidigen?
Die Frage kann man (bzw. ich) nicht pauschal beantworten. Es gibt nicht
den Angreifer und nicht
den Verteidiger - folglich kein besser oder schlechter.
Wenn man etwas als
besser bezeichen möchte, so sei dies eindeutig
Anpassungsfähigkeit.
Wer sich besser anpasst, gewinnt.
Fakt ist und bleibt jedoch:
"Im Krieg gibt es den einen, der verliert und den anderen, der nicht gewinnt."
related links:
Wikiquote - Krieg
sind paar sehr beeindruckende / Gänsehaut erzeugende Aussagen dabei